Breaking News: Niedrigster Zuschlag bei 6,94 Cent pro Kilowattstunde

Die PV- Freiflächen- Ausschreibungsrunde zum Stichtag 01.04.2016 bringt erneut niedrigere Zuschlagswerte. In dieser Runde kommen alle Zuschläge wie mit ihrem Gebot zum Zuge, solange bis die 125 MWp der Ausschreibungsrunde aufgefüllt sind (pay as bid Verfahren).
Und erneut ist der mittlere Zuschlagswert gefallen - auf  7,41 Cent/kWh. Der niedrigste Zuschlag liegt bei 6,94 Cent/kWh (so er dann vom Bieter auch bestätigt wird). Ein Wert den selbst Preisoptimisten nicht erwartet hatten.

 

6,94 Cent/kWh dürften auch mit den derzeit niedrigen Zinsen nur mit deutlich niedrigeren Modulpreisen zu realisieren sein. Eine Erwartung, die man angesichts der weiteren Kostensenkungen in den kommenden 2 Jahren haben kann. Aber nicht teilen muss - denn auch weiterhin ist Deutschland durch die unsinnigen Importzölle auf Solarzellen und Solarmodule von der Entwicklung des Weltmarktes abgekoppelt. Gleichwertige Solarmodule sind derzeit in Deutschland 20% teuer als z.B. in der Türkei.

 

Auch sind bereits in dieser Runde alle Freiflächenkontingente für benachteiligte Ackerfläche wie zu erwarten weggegangen (10 Stück). Zu erwarten, denn aus der Zeit vor 2010 sind etliche Ackerflächen gerade im sonnigen Süden Deutschlands entwickelt worden  mit B-Plänen, welche nach der EEG-Novelle 2010 wertlos waren. Die Flächen haben hohe Solarstrahlungswerte und können leicht bebaut werden. Für sie gelten damit alle Vorteile beim Bau und der Solarstrahlung gemeinsam. Daher hat Bayern mit fast 47 MWp einen Gro der Anlagenzuschläge erhalten. Auch ohne hohe Solarstrahlung offerieren diese Flächen deutlich niedrigere Baukosten - hier hat offenkundig Brandenburg diesmal das Meiste zu bieten gehabt und liegt mit 49 MWp vorne.

 

Es wird spannend zu sehen, wie die Acker- Zuschlagswerte lagen und was die Angebote auf diesen Flächen im Mittel für die Kosten des Solarstroms bedeuten- verglichen mit anderen Zuschlägen oder Angeboten auf Konversionsflächen. Bleibt zu hoffen, dass die BNETZA diese Zahlen ermittelt.

 

Enerparc konnte 4 der Zuschlägen auf sich vereinen, IBC 2 und EON ebenfalls 2. Eine Zahl, die für viele internationale Anbieter noch immer deutlich zu gering ist, um sich für den deutschen Markt zu interessieren. Zu kleinteilig aus deren Sicht. In Deutschland dürfte indes die Diskussion um die Anbietervielfalt weitergehen.

 

Quellen:

 

http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1432/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/PV-Freiflaechenanlagen/Gebotstermin_01_04_2016/gebotstermin_01_04_2016_node.html

 

http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/PV-Freiflaechenanlagen/Gebotstermin_01_04_2016/Hintergrundpapier_01_04_2016.pdf?__blob=publicationFile&v=2