Ein böses Erwachen für den BDEW und es war noch nie so heiß

Nachdem der BDEW auf seinem jährlichen Kongress vor einem Jahr wohl seinen politischen Zenit und einen handzahmen Wirtschaftsminister erlebt hatte, dürften bei seinem diesjährigen Auftritt die Blütenträume der klassischen Energiewirtschaft ziemlich geplatzt sein. Gabriel hatte 2014 mit seinem Spruch "Kein Hartz IV für Kraftwerke" für durchaus kontroverse Diskussion gesorgt, aber offenkundig hatte das der BDEW im Siegestaumel rund um die EEG-Novelle nicht ernst genommen. Hildegard Müller und ihre Hardlinertruppe sah sich schon am Ziel: Mit Kapazitätsmärkten sollte der konventionelle Bereich und auch die Kohleverstromung weiterhin geschützt bzw. massiv subventioniert werden.

Die Kapazitätsmärkte werden nicht kommen. Stattdessen eine Abgabe für Kohlekraftwerke oder eben die Alternative von IG BCE & Co.: Ein Abschaltplan. Auf jeden Fall exakt nicht dass, was der BDEW will. Und so zeigt dann am Mittwoch ein von Teilnehmern als aggressiv bezeichneter Wirtschaftsminister, was er von dem einst so gelobten BDEW als Lobbyverein hält: Nur noch wenig.
Welch ein Unterschied - aber es ist ja auch klar: Am 1.12.2014 hat der größte Beitragszahler im BDEW, Eon, das Schiff verlassen. Uniper passt noch zum alten BDEW, die neue Eon kann die ganzen komischen Papiere rund um Eigennutzung und Co. gar nicht mehr mittragen. Ok, deren "Lehmschicht" tut es noch - aber oben und unten ist ein anderer Kurs angesagt. Wenn der BDEW das nicht kapiert, werden prominente Austritte wie n-ergie oder Bayrische Gas sich häufen. Hunderttausende von Beitragseuros sind schon weg mit den eben genannten. Denn es ist nun klar: Die Politik tanzt nicht mehr nach der Pfeife von Hildegard Müller & Co.

Der BDEW bietet keine Zukunftsperspektive für die Unternehmen welche sich entschieden haben die Energiewende zu gestalten und das "ja, aber" zu beenden. Ich bin gespannt was dort nun passiert um einen Zerfall aufzuhalten. Umso mehr muss "unsere" Seite sich zusammenschließen und allen echten Unternehmern der Energiewende ein Begleiter in die Zukunft zu sein- denn wie ich schon oft geschrieben habe: Alles wird anders.

Das dabei die Braunkohle weg muss und zwar schnell, ebenso die Steinkohle und dann weiter, zeigt sich in den für mich erschreckenden neuen NASA-Zahlen zum globalen Temperaturanstieg.

So berichtet etwa www.wetter.de als Zitat davon: Klimawandel im vollem Gange - Januar bis Mai waren zu warm. Die eigentlichen Berichte sind natürlich nicht so einfach lesbar, aber es geht eben darum, dass es global immer heißer wird und die Klimaleugner mit ihren Behauptungen "der Temperaturanstieg sei gestoppt" nun endgültig wiederlegt sein dürften. Was mich erschreckt, ist nun die aktuelle Geschwindigkeit von der man nur beten kann, dass sie sich wieder reduziert. Sonst gnade uns Gott, denn wir haben keine Ahnung -nochmal: keine Ahnung - was mit dem Wetter, aber auch den Arten, Krankheiten usw. global passiert, wenn wir uns in das Temperaturzeitalter der Dinosaurier katapultieren sollten - in Jahren wohlgemerkt - nicht Millionen Jahren.

Jeder der jetzt noch immer wie die brandenburgische und sächsische Politik weiter von den guten Arbeitsplätzen in der dreckigen, giftigen und landschaftszerstörenden Braunkohle faselt, handelt nun mindestens dreifach absolut verantwortungslos. Denn a) sind die Arbeitsplätze nicht zu halten, denn wir steigen aus, b) verwehrt diese Politik den Menschen eine jetzt noch machbar aktive Zukunftsgestaltung und c) ja, Brandenburgs und Sachsens Regierung (plus NRW) zerstören aktiv unseren Planeten. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich will den Blogbeitrag abrunden und Sie einladen, sich zu unserem Forum Solarpraxis „Weg in die neue Energiewelt“ am 27./28.11.15 in Berlin anzumelden. Denn anders als beim BDEW- oder Handelsblatt-Kongress werden hier die konkreten Wege in die neue Energiewelt aufgezeigt. Deutlich und gewollt kontrovers für eine unternehmerische Zukunft rund um die gesamte neue Energiewelt, die in Deutschland vornehmlich auf Solar- & Windenergie, Speicher und viele kluge Dinge in Netzen und neuen Geschäften aufsetzt. Sehen wir uns?